Sondeln

Hi meine Lieben,
gestern kamen noch ein paar Fragen auf zu meinem Metallsuchen und gerne schreibe ich auch mal was darüber. Mein Vater hatte immer eins (nicht dasselbe) in seiner Garage. Irgendwann habe ich den eigenen Hof durchsucht und nur Bauschutt gefunden. Es grenzte ein Feld ans Anwesen und ich bin dort darauf und habe meine ersten kleinen Münzen gefunden. Mal aus dem 18Jahrhundert, mal früher und mal später.
Also ich gehe nie los und denke, dass ich einen Schatz finde. Ich finde einfach die Geschichte interessant. Eins meiner schönsten Funde war eine Musketenkugel, die von lagernden Soldaten mal zu einem Spielwürfel umgeschnitzt wurde. Eine schöne Paarung irgendwie. Den Tod zum Spaß umfunktioniert. Ansonsten habe ich schon Orden gefunden und all so Zeugs. Militärsachen aus dem zweiten Weltkrieg würde ich glattweg liegen lassen. Das Zeitalter interessiert mich nicht.
Warum man Dinge auf dem Feld überhaupt findet? Früher gab es keine Müllkippen. Man nahm den Inhalt des Plumpsklos und verstreute diesen auf Felder. Und beim Urinieren oder auch Koten zog man seine Hose herunter und manchmal landete der Hosentascheninhalt auch mit in der Gülle.
Hab auch mal eine schöne Silbermünze gefunden, aber sie war schon so von modernen Güllemitteln angegriffen, dass sie bei der Säuberung zerfiel.
Das letzte Mal war ich vor einem Jahr unterwegs. Deswegen meine Vorfreude auf dieses Jahr.
Ach ja, viele haben auch gefragt, ob man das denn überhaupt darf. Ja, wenn man mit dem Bauern des Feldes vorher gesprochen hat. Aber wenn man etwas echt Tolles findet, dann gehört es je nach Bundesland sofort eh dem Staat oder einem nur zur Hälfte.
Viele Sondengänger verschleiern meist den Fundort deshalb und somit manchmal auch die Geschichte.
Vielleicht war es ja interessant für Euch.
Kathy